Der Grenzlandfestmontag erhielt vor einigen Jahren den Titel „Tag der Jugend“, womit der Grenzlandfestausschuss signalisieren wollte, dass an diesem Tag sich vorwiegend die jungen und junggebliebenen Menschen bei modernerer Musik im Festzelt zusammenfinden. Vorher wurde der Montag der Festwoche als „blauer Montag“ bezeichnet, worunter sich viele Besucher kaum mehr was vorstellen konnten. Am blauen Montag des Grenzlandfestes 1959 klärte die damals in Zwiesel erscheinende Bayerische Waldzeitung ihre Leser darüber auf:
„Blauer Montag“ das ist ein „Programmpunkt“ und „Programmtag“ in der Festfolge des Grenzlandfestes. Die meisten Leute heutiger Zeit kennen den „blauen Montag“ nur vom Erzählen – nicht vom Erleben. In der Zeit vor 1914 war der Montag der schönste Tag der Woche. Die Mauerer fingen zwar um 6 Uhr mit der Arbeit an, aber schon um die erste Brotzeit um 9 Uhr war kein Mauerer mehr auf der Baustelle zu sehen – sie machten „blau“. Die Zimmerleute fingen am Montag meist schon gar nicht an zu arbeiten. Sie sammelten schon zur frühesten Stunde des Tages zum fröhlichen Gelage – Meister und Gesellen. Die Schlosser gingen mit ihren Werkzeugen in der Hand gemächlich suchenden Schrittes – nicht nach Arbeit -, sondern nach dem Wirtshaus, wo die Zunft der Blaumacher zechte. Die Holzdrahthobler hobelten an jedem Montag nur mit dem Maßkrug. Und die Schreiner folgten ihrem Beispiel. Wenn man an einem Montag keinen Handwerker fand, regte man sich darüber keineswegs auf. Da hieß es „Kannst nichts machen, `s ist blauer Montag“. Die Welt ging am blauen Montag nicht zugrunde. Sie geht auch heute nicht unter, wenn der Einladung des Grenzlandfestkomitees Folge geleistet wird. Darum auf zur Feier des „blauen Montags“ im Grenzlandfest–Bierzelt.