Moa leg a Massal voa!
So lautet die Aufforderung an den Mannschaftsführer beim Stockschießen, seinen Stock möglichst nahe bei der Daube zu platzieren. Das Eisstockschießen ist seit über zwei Jahrhunderten ein beliebter Volkssport in Bayern und Österreich, aber besonders im Bayerischen Wald. Die langen strengen Winter zwangen Bauern und Handwerker zur Untätigkeit und ließen Weiher und Seen zugefrieren. Das Wintervergnügen, mit Holzstöcken nach einem Stück Holz zu zielen, hatte ideale Voraussetzungen. Siegerpreise waren kleine Geldbeträge oder eine Brotzeit, bei der man sich anschließend im Wirtshaus wieder aufwärmte.
In den 1960er Jahren ging man daran, Eisstöcke mit speziellen Kunststoffplatten zu fertigen, mit denen man auch auf Asphalt schießen konnte. Damit war das Stockschießen das ganze Jahr über möglich. Zudem wurden auch das übrige Material verbessert und die Regeln konkretisiert. So entwickelte sich aus dem „wilden“ Schießen, das weit über die Bahn hinausgehen konnte, ein streng geregelter Turniersport.
Erstmals beim Grenzlandfest 1994 veranstaltete der Eisstock-Club Bayerwald Lenau unter seinem rührigen Vorstand Franz Kuchler ein internationales Sommerstockturnier zum Grenzlandfest. Dazu kamen nicht nur gerne die Moaschaften der näheren Umgebung, sondern auch Abordnungen aus Österreich und Tschechien. Nachdem 2007 die Eis-Stock-Gemeinschaft Zwiesel am Glasberg eine neue Sommerstockhalle errichtet hatte, trat dieser Zusammenschluss mehrerer örtlicher Eisstockvereine als Veranstalter auf und richtet das Turnier seither in dieser Halle aus.